Der Abschluss der Kiezlesereise 2016 ist zugleich auch der Abschluss des Projektjahres 2016: Die 3. Kiezlesereise gastierte mit vier Autorenlesungen und sechs Autorinnen und Autoren vom 19. Oktober bis 9. November 2016 an vier Orten in der Neuköllner Rollbergsiedlung.
Die Bücher sind mittlerweile in die Regale gestellt, etliche Checklisten, Sprechzettel und Ablaufpläne weggeräumt und der abschießende Projektbericht für das QM Rollbergsiedlung ist fertig gestellt. Zeit genug also, noch einmal zurückzublicken und all jenen Danke zu sagen, ohne die eine Kiezlesereise undenkbar wäre.
Autorinnen und Autoren
Unser ganz besonderer Dank gilt den Vortragenden, die mit ihren Texten das Kernstück einer jeden Lesung sind.
Ein Publikum trifft auf eine Geschichte und macht diese dann zu einer ganz eigenen. Bei der portugiesisch-deutschen Lesung mit den Autoren Camila Nobiling und Cléssio Moura de Souza und dem Übersetzer Aron Zynga war es ganz sicher so. Denn für jeden Leser gibt es eine Geschichte im vorgestellten Buch “Sehnsucht ist ein verdorbenes Wort | Saudade é uma palavra estragada”.
Haydar Karataş stellte bei der türkisch-deutschen Autorenlesung seinen Roman “Nachtfalter | Perperık-a Söe” vor und gab dabei einen Einblick in den „Geschmack der Sprache“. Der Roman erzählt die Ereignisse der türkischen Provinz Dersim 1937/38 und wurde vom Autor mehrfach verfasst, da seine Aufzeichnungen durch gewaltsame wie natürliche Umstände verloren gingen. Der im Oktober 2016 auf Deutsch veröffentlichte Roman wurde nicht nur auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt, sondern auch bei der Kiezlesereise. Er rief überall turbulente Reaktionen hervor.
Von literarischen Gewürzen, Frauenrechten und Bildung: Es war ein diskussionsreicher Abend, ein thematisch bunter, ein intimer: Die arabisch-deutsche Lesung mit dem Journalisten Abderrahmane Ammar begeisterte auf vielen Ebenen. Dabei eröffneten nicht nur der Beitrag von Abderrahmane Ammar über die Aktivistin Nawal El Saadawi und die Geschichte „Anita“ von Kamal Ayadi einen bemerkenswerten Einblick in die arabische Welt.
Heiter, spannend, anrührend und überraschend – so lässt sich der Leseabend mit Tanja Langer und Dorota Danielewicz wohl am treffendsten beschreiben. Die beiden Autorinnen fesselten und erfreuten das Publikum nicht nur mit der Erzählung „Singvogel, rückwärts“ und dem Buch „Auf der Suche nach der Seele Berlins“, die sie auf Polnisch und Deutsch vortrugen, sondern gaben auch persönliche wie erfahrene Einblicke in die Kunst des Erzählens und die Herausforderungen des Übersetzens.
Allen Autorinnen und Autoren herzlichen Dank fürs Lesen, Diskutieren mit dem Publikum und das Engagement vor, während und nach den Lesungen!
Leseorte in Berlin-Neukölln
So verschieden wie unsere Autoren und Texte waren auch im Jahr 2016 unsere Leseorte. Unsere Auftaktlesung fand wie schon in den vergangenen Jahren in einer Kirche statt: im Gemeindehaus der Katholischen Pfarrei St. Clara. Pfarrer Kalinowski betonte bei seiner Begrüßung wie wichtig solche Veranstaltungen wie die Kiezlesereise seien.
Unsere zweite Lesung sprengte fast den Raum des Interkulturellen Frauen- und Familienzentrum To Spiti. Vielen Dank an Maria Aplada und ihr Team, das wir zu Gast sein dürften.
Nicht weniger herzlich wurden wir im Café & Restaurant Roter Elefant im Rollberg-Kiez begrüßt, wo Franka Kretteck und ihr Team uns weit nach Ladenschluss aufgenommen haben.
Unsere Abschlusslesung der 3. Kiezlesereise fand im Café Kiezanker e.V. im Rollberg-Kiez statt. Yildiz Yilmaz und ihr Team versorgten uns noch zu später Stunde mit Tee und Kuchen.
Vielen Dank für die allseitige Unterstützung!
Partner und Förderung 2016
Die Initiative kooperierte 2016 mit dem 7. Krimimarathon Berlin-Brandenburg 2016, den 27. Berliner Märchentage des Märchenland e.V. und dem Berliner Festival STADTSPRACHEN. Unseren Partnern, besonders den Berliner Märchentagen und dem Berliner Krimimarathon, danken wir sehr für das ständige Aufmerksammachen auf unsere Lesungen.
Dem Quartiersmanagement Rollbergsiedlung und dem Teilprogramm Soziale Stadt danken wir für die finanzielle Unterstützung für die Druckkosten und die Aufwandsentschädigung der Vortragenden.
Last but not least: unsere Besucher
Ein wenig unberechenbar sind unsere Gäste ja schon. Mal sitzen wir in kleiner Runde zusammen und können ungehemmt Fragen an die Vortragenden stellen und gemeinsam über die Texte und das Leben plaudern. Mal müssen wir so viele Stühle organisieren, dass es richtig kuschelig wird im Laufe einer Autorenlesung.
Jede Lesung ist einzigartig und dazu tragen nicht zuletzt die Gäste und Zuhörer bei. An sie ein ganz großes Dankeschön!
Abschluss der Kiezlesereise 2016
Das Team der Kiezlesereise verabschiedet sich für 2016 – vielleicht sehen wir uns im nächsten Jahr in deinem Kiez! 🙂
Folgt uns bis dahin auf Facebook.